ASB Mecklenburgische Seenplatte e.V.

RV Mecklenburgische Seenplatte e.V.

Historie des ASB

Mit einem Unfall in Berlin fing es an!

historie 160Die Vorgeschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes beginnt im Jahre 1884.

Am 28. November 1884, einem Freitag, vormittags um 11 Uhr, ereignete sich im Falkensee bei Erkner, einem Vorort von Berlin, auf dem Gelände der märkischen Eiswerke ein schwerer Unfall. Beim Bau einer großen Lagerhalle war eine 40 Meter lange Seitenwand plötzlich nach innen gekippt und eingestürzt, als die letzten Meter aufgesetzt werden sollten. Drei Zimmerleute finden den Tod. Dies ist nur einer unter vielen Unfällen, die in der damaligen Zeit der raschen Industrialisierung die Arbeiterschaft traf.


Emil Stein, späterer Vorsitzender des ASB in Berlin und Bundesvorsitzender berichtete im April 1922 über diese Jahre: "Die Bauarbeiter mußten zehn und mehr Stunden schuften, und so zeigten sich die Folgen dieser für Arbeiter so schädlichen Arbeitsmethode recht schnell. Täglich waren Unfälle oft schwerer Natur zu verzeichnen. Irgendwelche Vorkehrungen für Unfallverletzte waren damals noch böhmische Dörfer, Verbandskästen waren nur dem Namen nach bekannt, Ärzte nur schwer zu haben. Für den Transport Verunglückter war nichts vorhanden, allenfalls wurden diese mit einem leeren Klamottenwagen mitgenommen oder die Verunglückten blieben in einer schmutzigen Baubude liegen, um nach Feierabend von ihren mitleidigen Kollegen oft auf einem elenden Handkarren nach ihrer Behausung gebracht zu werden. Unfallstationen gab es nicht. Ein paar Sanitätswachen in der Stadt waren nur des nachts geöffnet. Da erkannte die Arbeiterschaft, daß nur der Weg der Selbsthilfe hier Wandel schaffen könne."


Der Arzt Dr. Alfred Bernstein hält bereits Kurse beim "Verein für ärztliche Hilfeleistung" ab. Bei diesem, als freie Hilfskasse für die Arbeiter und deren Frauen und Kinder am 10.07.1885 gegründeten Verein, konnte man mit einem monatlichen Beitrag von 25 Pfennigen freie Arztwahl und Vergünstigungen bei Medikamenten, Präparaten und Bandagen erhalten.


An diesen Kursen nimmt auch Gustav Dietrich teil. Beeindruckt ist er, dass Dr. Bernstein am Schluß sagte:" Was nützt es Euch, wenn ich Euch den Vortrag halte und Ihr könnt ihn nicht praktisch verwerten?". Dietrich erwiderte, daß die Zimmerleute gerne bereit wären, das Wissen praktisch auszuführen, wenn Dr. Bernstein die ärztliche Leitung übernehmen würde.


Bereits eine Woche später beginnt ein Kurs mit 100 Personen aus allen Berufen. Aus diesem Kurs gründen einige Teilnehmer den Verein "Lehrkursus der Berliner Arbeiter zur Ersten-Hilfe bei Unglücksfällen".

 

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